Persönliches Wort zur Einladung, die Ausstellung zu besuchen:


Wenn Jesus heute, im Jahr 2013, zur Welt käme – wo würde seine Krippe stehen? Im Nobelviertel oder eher in der Arbeitersiedlung, im Plattenbau, bei den Hausbesetzern, in einer Sozialwohnung oder unter einer Brücke? Würde ich dem Heiligen Paar meine Wohnung anbieten? Wer diesen Fragen nicht ausweicht, sondern um eine persönliche Antwort ringt, der kann in dieser Friedenskrippen-Ausstellung die sichtbare und greifbare Antwort von Kindern und Jugendlichen genauso finden wie die von namhaften Künstlern.


Seit den 70-er Jahren des vorigen Jahrhunderts verfestigte sich die Bezeichnung Friedenskrippen immer mehr für Darstellungen, die die Geburt des Erlösers in die Welt und die typischen Brennpunkte des 20. und 21. Jahrhunderts nicht selten sogar mit „unkonventionellen Ideen“ übersetzten. Mit Recht darf man Berta Kals als Vorreiterin bezeichnen. Wie sie selbst betont, war auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges die Aussage eines „Experten“ in einem Fernseh-Interview über die neuesten Zahlen des „Overkill“, dass die Großmächte in der Lage sind, die Menschheit dreißigmal zu vernichten, die Initialzündung für ihr außergewöhnliches Krippenschaffen. Auf den Einwand ihres Mannes, dass solche Krippen doch keiner aufstellen wird, weil die Öffentlichkeit noch nicht reif dafür sei, antwortete sie gelassen „Dann muss man eben mithelfen, sie reif zu machen!“

 

Auch die Marktredwitzer Friedenskrippen-Ausstellung, die Teil des weit über die Region hinaus bekannten Marktredwitzer Krippenweges (http://www.marktredwitz.de/289_marktredwitzer_krippenweg.html) ist, möchte dazu ein Beitrag sein und Anstöße geben für eine ganz persönliche Antwort, wo man heute die Krippe für das neugeborene Jesuskind aufstellen würde. Ermutigt durch den zahlreichen Zuspruch im Jahr 2011 habe ich in der diesjährigen Krippenausstellung erneut einige besondere Friedenskrippen ausgestellt.
Das aufliegende Besucherbuch lädt ein, ihm Eindrücke, Fragen, Anregungen, … anzuvertrauen. Diese Beiträge können Sie hier nachlesen.


Im Namen aller beteiligten MitarbeiterInnen und Organisatoren wünsche ich Ihnen, dass Sie die Botschaft der Engel auf den Feldern von Betlehem „… und Friede den Menschen auf Erden!“ neu berührt und ermutigt, sich persönlich für ein friedliches Miteinander einzusetzen.

 

Ulrich Frey, Initiator