Die Slum-Krippe
Die größte Krippe der Ausstellung im Klinikum Fichtelgebirge ist eine Gemeinschaftsarbeit von Schülern, die auf ihre Weise die Weihnachtsbotschaft ins 21. Jahrhundert „übersetzt“ haben. Noch immer hat die Botschaft der Engel auf den Feldern von Betlehem „… und Friede den Menschen auf Erden“ nicht alle Menschen und Herzen erreicht. Ein Grund, dass trotz allem Fortschritt noch immer unzählige Mitmenschen im Elend leben und in sogenannten Slums wohnen müssen. Sichtbar gemacht wird das von den Schülern mit dem halben Stall, der als Slumhütte gebaut ist. Und auch Josef steht mit seiner zerlumpten Kleidung und seiner dunklen Hautfarbe für die Millionen benachteiligten und ausgebeuteten Menschen. Auch der neugeborere „Retter“ liegt nicht im weichen Bett, sondern in der für den afrikanischen Kontinent so typischen blauen Metallbox, in der man seine wenigen Habseligkeiten aufbewahrt.
Maria hebt sich durch ihre „vornehme“ Kleidung ab und verdeutlicht so in der Krippe die große Kluft zwischen arm und reich. Hinter ihr taucht vor den Augen des Betrachters die Friedens-Sehnsucht der Menschen auf in der zweiten Stallhälfte, die mit Friedensbrettern ausgestaltet ist.
Ein trauriger Junge steht vor der Krippe. Vor ihm auf dem Boden liegt eine zerbrochene Vase, in der Hand hält er seine „verbockte“ Klassenarbeit. Diese Szene ist einem Zwiegespräch an der Krippe nach der Erzählung „Die drei Wünsche“ nachempfunden und lädt die Betrachter ein, eine persönliche Antwort zu finden auf die Frage „Welches Missgeschick, welches Versagen, würde ich dem Jesuskind an die Krippe tragen?